Biographie
Rudolf Wagner wird am 28. März in Dresden geboren.
1932/33:
Studium an der Dresdner Kunstakademie bei Otto Hettner.
Seit 1933 selbstständige Weiterbildung.
1937:
Zyklus von zwölf Holzschnitten zur Dichtung von Erich E. Baumbach »Das Ende. Ein surrealistischer Totentanz«, in Text und Bild Vorahnung des kommenden Unheils. Erschienen als ›Sonderdruck der Hundertdrucke Mailand-Zürich‹.
1945:
Flucht aus Dresden und Verlust des gesamten Werkes der Vorkriegszeit.
Rolf Wagner lässt sich in Süddeutschland, zunächst auf dem Kolbenhof in Aalen, nieder.
1948:
Wagner lebt als freischaffender Künstler in Stuttgart.
Es entstehen visionäre Bilder, die dem Surrealismus Dalìs nahestehen.
1951:
In der Schwarzgrundserie tritt Unheimliches und Drohendes hervor. Augenpaare als verfolgendes und magisch fesselndes Motiv.
1952:
Gegenständliche Bilder aus dem Bereich des Hintergründigen und Dämonischen.
1953:
Zunehmende Reduktion der gegenständlichen Formen zu expressiven Fragmenten. Reliefartige Behandlung der Oberfäche mit Sand, Draht, Wellpappe und ähnlichen Materialien.
1954:
Entwicklung der mehrschichtigen Montagebilder, in deren Rahmen farbige Metall- oder Holzformen von Nylonverspannungen in der Schwebe gehalten werden, so dass durch wechselnden Lichteinfall reizvolle Licht-Schatten-Effekte auf der Wand entstehen können. Daneben entstehen Bilder mit geometrischen Motiven, die sich zu magischen Idolzeichen verdichten.
Erste Freiplastik für den Garten eines Stuttgarter Architekten: gebräunte Messingformen mit Drahtverspannungen, in denen das Problem schwebender Balance meisterhaft gelöst ist.
1955:
Seit diesem Jahr Ausführung einer Reihe von Aufträgen für Wandgestaltungen und Freiplastiken in architektonischen Rahmen in Stuttgart, Böblingen, Darmstadt, Köln, Mönchengladbach, Al Khums/Libyen.
1960:
Beginn mehrerer Zyklen von größeren Tempera-Bildern mit raumbildenden Flächenformen.
1967:
Beginn der Kaleidoskop-Serien, die in eigener Ausprägung der OpArt sein Schaffen für ein Jahrzehnt prägen. Die auch als abstrakte Meditationsbilder bezeichneten Werke entfalten von einem Mittelpunkt ausgehend ein ganzes Spektrum symmetrischer Formen in meist leuchtenden Farben.
1977:
Einer Anregung durch moderne Lochkarten folgend entstehen monochrome Perlenreliefbilder die magische Zeichen oder geheimnisvolle Codes andeuten. Absurde Notizen voller Hintergründe, die nicht sinnvoll sind, aber Sinn haben.
Rasterreliefs – die Bilder dieser Werkgruppe, die aus der Fläche kommend ins Dreidimensionale zielen, erreichen ihre Wirkung durch feinste Nuancierung der Farbübergänge in pointilistischer Technik.
1980:
Zunehmende Hinwendung auf die geometrischen Grundformen Quadrat, Rechteck, Kreis, Dreieck. Es entstehen Reliefbilder in harmonischer Farbnunancierung von großer optischer Raumwirkung.
2003:
Rolf Wagner stirbt am 26. August in Stuttgart.